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  Vor 15 Jahren: Busse unter neuem Dach: Das EvoBus-Zeitalter beginnt
Sonstiges   Vor 15 Jahren: Busse unter neuem Dach: Das EvoBus-Zeitalter beginnt
12.10.2010 von admin


Neustart beim Reisebus: der Travego

Doch zurück in die 90er Jahre, in denen die Weichen auch für den Reisebus neu gestellt werden. Mitunter werden wichtige Entscheidungen von außen bestimmt. Der neue Abgasstandard Euro 3, neue Längenmaße über die klassische Begrenzung von zwölf Metern deutlich hinaus, 2,55 statt 2,50 Meter Breite – Ende der neunziger Jahre kommen in rascher Folge Gesetzesänderungen, die Omnibushersteller zum Handeln zwingen. Wolfgang Presinger, damals soeben zum Markensprecher Mercedes-Benz Omnibusse berufen: „Wir haben uns dann zum großen Wurf durchgerungen und uns gesagt: Mit Euro 3, den neuen Baulängen und der größeren Breite ist ein Trend entstanden, den wir aktiv mitgestalten wollen. Daher ein neues Fahrzeug.“

Dieses Fahrzeug heißt Mercedes-Benz Travego und löst den O 404 ab, der nur mit hohem Aufwand an die aufgeführten Anforderungen hätte angepasst werden können. So kommt es, dass der O 404 nach nur acht Jahren und rund 4500 Exemplaren seinem Ende entgegensieht.

Der Nachfolger trägt intern den Entwicklungscode O 580, doch inzwischen tragen Omnibusse mit Stern Namen: Travego, das enthält den Begriff reisen („travel“), der Begriff „go“ steht für Dynamik, der Buchstabe „o“ am Ende des Kunstwortes passt in die Typenfamilie Integro und Citaro.


Mercedes-Benz Travego.

Äußerlich sind optische Anklänge an den Vorgänger gewünscht: Fahrerfenster links und Einstiegstür rechts münden in eine Funktionsleiste, die sich ähnlich wie beim O 404 unten entlang der Karosserie nach hinten zieht. Sie integriert hier jedoch die Griffe der Gepäckklappen und die seitlichen Markierungsleuchten. Auch das freundlich blickende Gesicht mit der geriffelten Kühlermaske in der Mitte erinnert an den Vorgänger, schafft gewollte Effekte der Wiedererkennung. Chefdesigner Wolfgang Papke: „Der Travego verkörpert Innovation und Tradition. Und für diese Merkmale steht die Marke Mercedes-Benz.“ Geschwungene Scheinwerfer, die dreidimensional gewölbte und weit ins Dach gezogene Frontscheibe, dazu der angeschnittene Radlauf über der Hinterachse: Der
Mercedes-Benz Travego strahlt Dynamik aus.

Die Linie des Travego lohnt genauere Betrachtung: Da wachsen die Außenspiegel organisch oben aus den vorderen Seitenfenstern heraus, statt vorne auf der A-Säule zu stecken. Die B-Säule, hier auch „Charakterlinie“ genannt, führt mit einem Schwung nach oben zum Dach und lockert die großen Flächen auf. Gleichzeitig nimmt die Linie der Säule die Kontur der Klimaanlage auf, die beim Travego mitten auf dem Dach Platz nimmt, auf diese Weise jedoch kein Fremdkörper ist. Das Dachrandprofil ist als Regenleiste ausgeführt, die Seitenscheiben sind bündig geklebt und aufgesetzt, tragen zusammen mit der glatten Seitenwand zu Reinigungsfreundlichkeit und zum leichten Bekleben mit Dekor bei. Heckscheibe und Motorklappe sind trapezförmig wie ein muskulöser Rücken ausgeführt.

Das Programm des Travego setzt sich zu Beginn aus drei Modellen zusammen: Der Hochbodenbus Travego 15 RH ist zwölf Meter lang, rollt auf zwei Achsen und ist 3,44 Meter hoch. 3,71 Meter empor ragt der Hochdecker Travego 15 RHD, ebenfalls auf zwei Achsen. Flaggschiff ist der dreiachsige Hochdecker Travego 17 RHD – er erreicht 13,85 Meter Länge. Die Flexibilität des Konzepts zeigt sich 2003. Zu diesem Zeitpunkt komplettiert ein weiterer Hochdecker die Palette, der 12,8 Meter lange Travego 16 RHD.


Mercedes-Benz Travego 17 RHD.


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