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  Der Omnibus im Krieg
Geschichte   Der Omnibus im Krieg
06.05.2007 von admin

Der Omnibus im Krieg
Als am 1.8.1914 Deutschland dem Zaren den Krieg erklärte und in den folgenden Tagen die anderen Nationen ebenfalls ihre Kriegserklärungen abgaben, herrschte die totale Kriegsbegeisterung. Man hatte ja schließlich schon vorher "Krieg gespielt". Die Automobilisten waren in Deutschland in einem freiwilligen Automobilcorps zusammengefaßt, dem kein anderer als immerhin Prinz Heinrich vorstand. So war dort unter anderem bestimmt, daß die "Autler" - wie weiland die Ritter ihren Knappen - jetzt ihren Chauffeur mit ins Feld zu führen hätten. Die Wirklichkeit sah allerdings sehr schnell anders aus.

Wer sich nicht freiwillig anschloß, der konnte sich über sein Automobil jedoch auch nicht freuen, es wurde eingezogen. Schon früh hatten die Militärs ein wachsames Auge auf den Motorwagen gehabt. Zwar nicht im Vordergrund die Pkw´s, sondern die Lastwagen. Da die Omnibusse aber auf Lastwagenfahrgestellen gebaut waren, konnten sie ebenfalls mit ins Feld ziehen. Und das taten sie denn auch.

Sehr schnell verfügten die Automobil-Omnibuslinien über immer weniger Fahrzeuge. Dabei war egal, ob es sich um staatliche, städtische oder private Linien handelte. Dieser Effekt zeigte sich aber nicht nur in Deutschland, sondern in allen kriegführenden Ländern.

Die Einsatzmöglichkeiten waren für den Omnibus vielfältig. Ob als Transportmittel für Soldaten, Sanitätswagen, Feldpostwagen oder einfach zum Transport von Material - überall erfüllte der Omnibus seine Aufgabe. Vornehmlich wurde er aber zum Transport der eigenen Truppen verwendet. Hierbei zeigte sich auch, dass das französische Militär die Bedeutung des Omnibusses nicht unterschätzt hatte. Als das deutsche Heer zum Sturm auf Paris ansetzte, konnte der Angriff unter anderem deswegen gestoppt werden, weil es den Franzosen gelang, Truppen über Nacht mit Omnibussen und Taxis an die Front zu werfen.

Doch darf man den Einsatz des Omnibusses nicht überbewerten. Das Militär hatte am Anfang auf die herkömmlichen Transportmethoden vertraut, die Eisenbahn. Nur hatte man dabei übersehen, dass diese mit wenigen Mitteln schnell außer Gefecht gesetzt werden konnte. Diese Erkenntnis, richtete das Augenmerk der Generale immer mehr auf das schienenunabhängige Motorfahrzeug.

An die Front! "Alles besetzt, Kaiserliche Hoheit - aber na, weil Sie´t sind..."

Ein englischer Omnibus in Brügge, von deutschen Truppen erbeutetOmnibus als Sanitätsfahrzeug


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