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  Die Reichs-Autobahn-Omnibusse
Geschichte   Die Reichs-Autobahn-Omnibusse
07.05.2007 von admin

Die Reichs-Autobahn-Omnibusse
Nachdem man in vielen Ländern das Landstraßennetz ausgebaut hatte, kam der Gedanke auf, auch Straßen zu bauen, die nur für Automobile gedacht waren. Das erste Land, welches diese Idee in die Tat umsetzte, war Italien. Das System "Autostrada" begann mit dem Bau einer Autobahn, die Mailand mit den oberitalienischen Seen verbinden sollte. Die Kosten sollten durch die Benutzer aufgebracht werden. Hier hat das System von Autobahn-Gebühren seinen Ursprung.

Mitte der zwanziger Jahre beschäftigte man sich auch in Deutschland mit diesem Thema. 1926 legte Prof. Dr. Ing. Robert Otzen eine Denkschrift vor, die den Bau einer Autobahn von Frankfurt nach Basel vorsah. Die Denkschrift erhielt den Titel "HAFRABA" (das "HA" steht hierbei für Hansestadt). Doch es kam zu keiner Entscheidung. An dem Tag, an dem über dieses Projekt im Reichstag abgestimmt werden sollte, wurde dieser aufgelöst. Interessanterweise waren ausgerechnet die Nationalsozialisten gegen den Bau einer Autobahn. Eine Einstellung, diese sich nach 1933 radikal änderte. Der Führer machte quasi eine Kehrtwende von 180° und nahm den Bau der Reichsautobahn energisch in Angriff. Dabei griff man auf die Vorarbeiten und Pläne der "HAFRABA", der "MÜLEIBERI" (München-Leipzig-Berlin) und der "LEHA" (Leipzig-Halle) zurück. Beauftragt mit dem Bau wurde Ing. Todt, der zum "Generalinspekteur für das deutsche Straßenwesen" ernannt wurde. Dieser bemächtigte sich sogleich der vielen Arbeitslosen die nun, unter teilweise menschenunwürdigen Bedingungen, die Arbeit ausführen mussten.

Nachdem nun die ersten Autobahnkilometer gebaut waren, sollten diese auch optimal ausgenutzt werden. Da aber sich die wenigsten ein Auto leisten konnten, wurde der Reichsbahn die Einrichtung von Autobus-Fernlinien übertragen. Eine Aufgabe, mit der sich die Reichsbahn nun gar nicht anfreunden konnte. Nebeneffekt dieser Omnibuslinien sollte sein, allen "Volksgenossen" das "grandiose Erlebnis" einer Autobahnfahrt zu ermöglichen.

Zu diesem Zweck benötigte man nun auch spezielle Omnibusse. Hier waren nun die Konstrukteure der Omnibushersteller gefragt. Diese machten sich sogleich ans Werk und schossen dabei manchmal etwas über das Ziel hinaus. Einig war man sich anscheinend nur in einem Punkt: stromlinienförmig musste das Fahrzeug sein, um hohe Geschwindigkeiten zu erreichen. Büssing war wohl einer der ersten, der ein Konzept in Prospekten vorstellte.


Der Büssing "Autobahnbus" in einem Prospekt

Zitat
"Beim ersten Spatenstich zum Bau der Reichs-Autobahnen waren BÜSSING-NAG Ingenieure bereits seit Monaten am Werk, den für die künftigen Schnellverkehrs-Straßen geeigenten Großraum-Omnibus zu schaffen."



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