Ehemalige Bushersteller
Krauss-Maffei AG
05.05.2007 - 18:08


Krauss-Maffei AG

1931 schlossen sich die Lokomotivfabriken Krauss & Co und Maffei AG zur Krauss-Maffei AG zusammen. Beide hatten schon Nutzfahrzeuge produziert. Krauss mit einem gemeinsamen Lastwagen der Schweizer Firma Berna und Maffei baute Straßenzugmaschinen nach einer Lizenz der französischen Firma Chenard-Walcker. Während des zweiten Weltkrieges wurden hauptsächlich Halbkettenfahrzeuge an die Wehrmacht geliefert.

Nach dem Krieg standen die Werksanlagen weitgehend unzerstört da und sollten demontiert werden. Doch die amerikanische Militärregierung befand, dass dringend Omnibusse für den öffentlichen Nahverkehr benötigt wurden. Mit dem Bau derselben wurde Krauss-Maffei beauftragt und die Amerikaner gaben auch gleich ihre Vorstellungen von einem Bus mit in Auftrag. Es sollte ein Bus mit Heckmotor sein, wie bei den amerikanischen Langstreckenbussen üblich.


Werbeanzeige von 1951

Also machte man sich an die Arbeit und heraus kam der Frontlenkertyp KMO 130. Als Motor diente das Aggregat der Wehrmachtszugmaschine, der 130 PS starke Maybach-Vergasermotor HL 64 TUK. Den Aufbau übernahm die Firma Josef Rathgeber.

Da der „durstige“ Maybach-Motor nicht mehr zeitgemäß ist, wird der KMO 130 auch als KMO 131 mit einem 110 PS-Deutz-Motor angeboten. Der erste Reisebus hingegen war eine verlängerte Version des Diesel-Omnibusses. Er wurde wiederum Von Rathgeber karossiert, aber auch die anderen Karosseriefirmen bauten ihre Aufbauten auf dieses Fahrgestell.



KMO 133 mit Rathgeber-Aufbau von 1951
Einzelstücke dagegen blieben die Fahrgestelle KMO 142 und KMO 140. Beide verfügten über den Krauss-Maffei-eigenen Vierzylinder-Zweitakt-Motor mit 145 PS. Der KMO 140 wurde auf der IAA 1951 vorgestellt. Allerdings nicht bei Krauss-Maffei, sondern bei Kässbohrer, die einen anderthalb-stöckigen Hochdecker-Reisebus auf dieses Fahrgestell aufgebaut hatten. Es blieb aber ein Einzelstück.


KMO 140 mit Kässbohrer-Aufbau von 1951

1953 wurden die Rahmenbautypen KMO 130/131 durch die verbesserten KMO 150- und KMO 160-Modelle ersetzt. Der KMO 150 verfügte über den DB-Motor OM 315 mit 145 PS und der KMO 160 über den Deutz F 8 L 614 mit 175 PS. Es waren die letzten Busse mit einem Rahmenunterbau.

1955 präsentierte Krauss-Maffei den neuen selbsttragenden Omnibus in Schalenbauweise vom Typ KMS 125. Angetrieben wurde er von einem 125 PS-Deutz-Motor. Erst als Prototyp gebaut, folgte eine Vorserie von 5 Stück, ehe der Bus 1957 in Serie ging. 1958 folgte der ebenfalls in Schalenbauweise gefertigte KMS 110.


KMO 160 von 1954



KMS 125 von 1957



Krauss-Maffei-Leichtbus KML 110 von 1954

1959 kommt es zu einer Zusammenarbeit zwischen Krauss-Maffei und MAN. Als erste Gemeinschaftsproduktion kam der KMS 120 mit 120 PS-Motor auf den Markt. Sie trugen den MAN-Schriftzug an der Front und konnten so über die MAN-Vertriebsorganisation verkauft werden. Später folgten noch die Modelle 420 HOC 1 und 2, 640 HO 1/11 und 750 HO-R 11. Letztere wurden als sogenannte „Metrobusse“ für den Stadtverkehr angeboten. Da Krauss-Maffei bei dieser Zusammenarbeit jedoch immer mehr als „Unterlieferant“ für MAN fungierte, trennte man sich 1963 wieder.

Aufgrund der starken Konkurrenz und dem Fehlen eines eigenen Vertriebsnetzes stellte Krauss-Maffei letztendlich 1965 den Omnibusbau ein. Man wandte sich wieder mehr dem Lokomotivbau und dem Bau von gepanzerten Fahrzeugen zu. Bereichen, in den die Firma auch heute noch tätig ist.


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