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  EBSF: Der Zukunft des ÖPNV ein Stück näher
Sonstiges   EBSF: Der Zukunft des ÖPNV ein Stück näher
03.11.2012 von admin


Die Testreihen beinhalteten Interviews, analytische Datensammlung (z.B. Vermessung der gewählten Sitz- und Cockpit-Einstellungen), Testfahrten und deren Beobachtungen im 3D-Simulator sowie eine Nachbefragung der Probanden. Der neu gestaltete Fahrerarbeitsplatz (Mock-up) ermöglichte den Probanden eine Vielzahl von Verstellmöglichkeiten. Damit sollten gerade die individuellen Bedürfnisse der Fahrer berücksichtigt werden. Sei es die Verstellung der Armaturenbretttafel, des Lenkrads oder der Dämpfung des Fahrersitzes. Alle Körperkonstitutionen aus groß, klein, männlich oder weiblich sollten den gleich hohen Fahr- und Arbeitskomfort im Cockpit wiederfinden. Bei den Testfahrten „fuhren“ die Fahrer im eigens entwickelten Fahrerarbeitsplatz als 3D-Simulator auf virtuellen Linienverkehren der Städte Dresden und Rom.

Erkenntnisse aus dem Projekt europäischer Fahrerarbeitsplatz

Trotz differenzierter Belange verschiedener europäischer Städte war es möglich, reale Bedürfnisse in einer synthetischen Umgebung zu erforschen. Der statische Fahrerarbeitsplatz (Mock-up) in Verbindung mit dem Fahrsimulator ermöglichte eine realitätsnahe Ableitung von Mindest- und Sollmaßen sowie die Ermittlung typischer Bewegungsabläufe und ergonomischer Ansprüche.

In der subjektiven Bewertung des realisierten Fahrerarbeitsplatz-Mock-up ist deutlich geworden, dass die Fahrer generell viel Wert auf Ablageflächen und Staumöglichkeiten legen. Ausgeprägte landestypische Unterschiede wurden bei der Beurteilung von für die Fahrersicherheit relevanten Merkmalen (z. B. Zugriffsschutz) festgestellt. Die individuellen Verstellmöglichkeiten von Instrumententafel, Lenkrad und Sitz wurden durchweg positiv eingestuft. Und durchweg haben die Probanden das realisierte Design des Fahrerarbeitsplatzes sowie der Simulation positiv bewertet.

Die Ergebnisse haben den Projektteilnehmern wichtige Impulse geliefert, welche der visionären Cockpiteinbauten sich auf einen standardisierten europäischen Fahrerarbeitsplatz übertragen lassen und welche lokal bedingten Besonderheiten es zu beachten gilt.

Fazit EBSF-Projekt

48 Projektpartner aus den Bereichen Fahrzeughersteller, Zulieferer, Betreiber, Behörden, Forschung und Beratungsfirmen haben vier Jahre lang das EBSF-Projekt gestaltet. Gemeinsam suchten sie nach bahnbrechenden, kombinierbaren Fahrzeug-, Infrastruktur- und Betriebsdesigns und Möglichkeiten einer technischen Harmonisierung und Standardisierung. Neben dem Engagement von EvoBus haben auch andere Hersteller ihre Zukunftssicht auf den Nahverkehr der Zukunft gegeben und letztlich mit dem Bau von Demonstrator-Fahrzeugen ein Gesicht verliehen. Viele gute Ideen – da ist sich die EBSF-Projektleitung sicher – werden Zulieferer und Hersteller zeitnah aufgreifen und in ihre Entwicklung und Fertigung einfließen lassen. Andere Lösungsansätze hingegen haben zwar in der Theorie überzeugt, in der praktischen Anwendung jedoch versagt. Mitunter scheiterten die Ideen an kleinen technischen Details, aber auch an rechtlichen Rahmenbedingungen. Doch gerade die „Probleme“ haben neue Handlungsfelder ergeben. EBSF hat gezeigt, wie effektiv und innovativ Hersteller, Zulieferer und Betreiber arbeiten, wenn sie vernetzt denken und handeln. Die Zukunft des ÖPNV wird gemeinsam entschieden.


Fotos und Text:
Daimler AG


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