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  Die Kraftstoffanlage I
Technik   Die Kraftstoffanlage I
28.07.2013 von admin


Wie man in Skizze 2 sieht, ist der Pumpenkolben kein glatter zylindrischer Stempel, vielmehr weist er auf dem Kopf ganz eigenartige Kurvenaussparungen auf, und er endet unten in einem Querriegel, der in einer Ausnehmung der Regelhülse steckt und von dieser daher in einer Drehbewegung mitgenommen werden kann. Diese Hülse (siehe auch Skizze 3) trägt einen Zahnkranz, der mit der Verzahnung auf der Regelstange im Eingriff steht. Wird die Regelstange verschoben, so wird die Hülse gedreht und mit ihr der Pumpenkolben. Dadurch kommt der Pumpenkolbenkopf mit seinen eigenartige Einschnitten in eine andere Lage zu den Zulaufbohrungen, durch die der Pumpenzylinder mit dem Saugraum verbunden werden kann. Die Verdrehung des Pumpenkolbens, dessen Hub unveränderlich ist, bewirkt die Veränderung in der Einspritzmenge der Pumpe. Auf welche Weise zeigt Skizze 1.

In der tiefsten Kolbenstellung (Teilskizze 1) sind die beiden Zulaufbohrungen im Pumpenzylinder offen; der Pumpenzylinder hat sich mit Kraftstoff gefüllt.

Beim Aufwärtsgang des Kolbens (Druckhub) wird zunächst eine geringe Menge Kraftstoff in den Saugraum zurückgedreht, bis der Kolben die Öffnung abschließt. Von diesem Augenblick an kommt der Kraftstoff unter Druck und die Pumpe beginnt durch das Druckventil und die Druckleitung hindurch zur Einspritzdüse zu fördern.

Die Förderung beginnt stets, sobald der Kolben bei seiner Aufwärtsbewegung die Zulaufbohrungen überdeckt. Die Förderung hört auf, sobald die am Kolben befindliche Schrägkante (B) auf die Zulaufbohrung trifft, denn in diesem Augenblick steht der Druckraum oberhalb des Kolbens mit dem Saugraum durch die Längsnut im Kolben in Verbindung (Teilskizze 2). Das Förder-Ende und damit die Fördermenge wird, wie bereits gesagt, durch Verdrehen des Pumpenkolbens verändert. Zur Verringerung der Fördermenge wird der Kolben linksherum verdreht (Teilskizze 3 und 4), die Regelstange also nach links verschoben. Dadurch öffnet die Schrägkante früher die Verbindung zum Saugraum, sodass kein Förderdruck mehr besteht. Um die Fördermenge auf Null zu bringen, wird der Kolben so weit verdreht, bis die Längsnut unmittelbar auf die Zulaufbohrung trifft, sodass der Kraftstoff im Pumpenzylinder gar nicht unter Druck kommt (Teilskizze 5).

Sobald die Schrägkante (die) des Kolbens die Zulaufbohrung freigegeben hat, sind der Druck im Pumpenzylinder. Der in der Druckleitung herrschende höhere Druck und die Feder des Druckventils drücken letzteres auf seinen Sitz. Die Druckleitung wird dadurch gegen den Pumpenzylinder abgeschlossen, es beim nächsten Druckhub die Förderung erneut beginnt.

Es werde nun möglich, dass die Förderung von Kraftstoff durch die Einspritzdüse nach Schließen des Druckventils noch etwas anhalten würde, und zwar wegen der Ausdehnung des Kraftstoffes und Zusammenziehen der Druckleitung. Diesen Vorgang nennt man „ Nachtropfen „; er ist unerwünscht und schädlich, weil die Kraftstofftröpfchen infolge des verminderten Druckes groß sind und deshalb schlecht verbrennen. Zur Entlastung der Druckleitung wird ihr daher ein Teil des Kraftstoffes entzogen, ehe das Druckventil völlig geschlossen ist; damit wird auch ein rascheres Schließen der Düsennadel Erreicht (die Einspritzdüsen sind federgeschlossene Düsennadeln, die von ihrem Sitz durch den Kraftstoffdruck angehoben, d.h. geöffnet werden).

Bei Bosch wird die Entlastung der Druckleitung durch eine besondere Konstruktion des Druckventils Erreicht (Skizze 4).


Skizze 4


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