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  Mercedes-Benz OM 471
Technik   Mercedes-Benz OM 471
05.03.2016 von admin


War die Verteilung der Abgase zwischen Abgaskrümmer und Turbolader bisher unter anderem von der Form des Krümmers und der Geometrie des asymmetrischen Turboladers abhängig, so ist die Verteilung jetzt stufenlos und sehr präzise im gesamten Bereich des Motorkennfelds regulierbar. Daraus resultieren ein wirkungsvolles Thermomanagement und eine generell geringere AGR-Rate mit Vorteilen für den Kraftstoffverbrauch.

Sowohl die AGR-Rate als auch die Abgasflut zum Turbolader lassen sich aufgrund der neuen Position der Klappe entsprechend den Betriebskennlinien des Motors steuern. Eine Erfassung der Abgasrückführung durch einen Sensor im Venturi-Rohr (dem Bypass der Abgasrückführung) sowie eine nachgelagerte AGR-Regelung ist daher nicht mehr erforderlich.

Die stufenlos steuerbare AGR-Klappe in ihrer neuen Position eröffnet darüber hinaus eine neue Bandbreite der Asymmetrie: Ganz nach Bedarf können die Abgase der drei Spenderzylinder zwischen null und 100 Prozent der Verbrennung zugeführt werden – einzigartig im Motorenbau. Die AGR-Klappe steuert damit nicht nur den Abgasstrom zur Abgasrückführung, sondern auch den Turbolader.

Neu: asymmetrische Einspritzung optimiert die Abgasqualität

Ebenfalls neu ist die asymmetrische Einspritzung. Im normalen Fahrbetrieb werden die Injektoren aller sechs Zylinder des OM 471 mit der identischen Menge Kraftstoff versorgt. Ist bei geringer Last eine Regeneration des Diesel-Partikelfilters erforderlich, wird zur Anhebung der Abgastemperatur eine hohe AGR-Rate bis in den Bereich von 50 Prozent eingestellt.

Um in diesem Fall eine unvollständige Verbrennung mit einem entsprechend höheren Anteil von Rußpartikeln im Abgas zu verhindern, wird die Kraftstoffmenge in den Zylindern eins bis drei bei einer Steigerung der AGR-Rate gleichzeitig stufenlos zurückgenommen und parallel dazu in den Zylindern vier bis sechs erhöht. Im Extremfall kann die eingespritzte Menge für die ersten drei Zylinder bis auf null reduziert werden, während die anderen drei Zylinder wie unter Volllast arbeiten. Die Leistungsabgabe sowie der Kraftstoffver¬brauch werden durch diese Reduzierung bis zur Zylinderabschaltung nicht beeinflusst, die Abgasqualität dagegen steigt und der Rußpartikelausstoß sinkt.

Die Verschiebung erfolgt für den Fahrer unmerklich. Gleiches gilt, wenn durch einen Tritt auf das Gaspedal die Last steigt und die Einspritzung wieder für alle Zylinder gleichmäßig erfolgt.

Neu: Turbolader aus eigener Fertigung mit Spitzen-Wirkungsgrad

Mitverantwortlich für den schnellen und hohen Leistungsanstieg bei niedrigen Drehzahlen ist ein neuer asymmetrischer Turbolader. Er wurde von Mercedes-Benz entwickelt und wird im Motorenwerk Mannheim hergestellt. Der eigene Turbolader gewährleistet eine präzise Anpassung an die Erfordernisse des OM 471. Der Turbolader überzeugt durch seinen hervorragenden Wirkungsgrad. Sehr eng gesteckte Toleranzen in der Serienfertigung sichern höchste Qualität und Langlebigkeit.



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