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  Otto Kässbohrer
Geschichte   Otto Kässbohrer
22.08.2007 von admin


Doch mit der wachsenden Wirtschaft kamen neue Probleme. Wurden doch alle Busse auf Lkw-Fahrgestelle gebaut. Da aber für Lkw ein großer bedarf bestand, geriet man schnell ins Hintertreffen, weil keine Fahrgestelle geliefert wurden. Eine solche Situation war 1950 gegeben. So stellte sich Otto Kässbohrer und sein Chefkonstrukteur Georg Wahl die Frage, ob das Lkw-Fahrgestell eigentlich notwendig sei. Konnte man nicht wie beim Pkw ein selbsttragendes Fahrzeug entwickeln? Trotz aller Warnungen ging man diesen völlig neuen Weg und schon im Herbst des gleichen Jahres wurde der erste „Setra-Omnibus“ fertiggestellt. Wochenlang wurde dieser Bus auf allen möglichen Straßen strapaziert. Die Fahrversuche und Messungen bestätigten die Erwartungen und die Fahreigenschaften stellten alles Bisherige in den Schatten. So wurde dann 1951 der erste „Setra Typ S 8“, die Bezeichnung hatte er aufgrund seiner 8 Sitzreihen erhalten, der Öffentlichkeit vorgestellt.


Die „Geburtsstunde“ des Setra S 8. 6 Männer tragen das „Fahrgestell“ des neuen Omnibusses.


Der Setra S 8 – 1951.

Otto Kässbohrer erinnert sich:

„Viele wohlmeinende Freunde haben uns damals gewarnt. Ein Automobil zu bauen, sei für uns als Außenseiter zu schwierig. Das könnte sehr leicht ins Auge gehen! Doch die pessimistischen Stimmen haben sich nicht bewahrheitet. Unsere Arbeit scheiterte – Gott sei dank – keineswegs. Trotz aller Schwierigkeiten, die im Detail zu bewältigen waren, nahmen sie ein gutes Ende, und, was viele zunächst als ein Experiment angesehen hatten, geriet zu einem Wendepunkt für den gesamten Omnibusbau. Schließlich war einfach auch die Zeit gekommen, wo ein technischer Anachronismus ein Ende finden musste, wie es die Verwendung von gleichen Fahrgestellkonstruktionen für Personen- und Gütertransportfahrzeugen darstellte. Zu Recht wurde ja gefordert, dass ein Omnibus die gleich guten Fahreigenschaften wie ein Pkw haben müsse. Diese Erwartungen erfüllte der selbsttragende Omnibus in vollem Umfang. Heute bietet ein moderner Reiseomnibus mit dieser Bauweise mehr Komfort als ein Personenwagen.“


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