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  Fritz Fleischer
Ehemalige Bushersteller   Fritz Fleischer
01.09.2007 von admin


Mit dem Bau von selbsttragenden Bussen vergrößerten sich die Probleme von Fritz Fleischer um einen weiteren Faktor: der Materialbeschaffung. Lieferverträge mit Produzenten scheiterten am Mangel und dem Willen offizieller Stellen. Dazu kam, dass die „DDR“ offiziell keine Busse bauen durfte und somit war eine Großserie undiskutabel. Die Privaten Kunden warteten dagegen händeringend auf einen neuen Bus.

Neben den privaten Kunden gab es aber auch staatliche Betriebe, die Reisebusse benötigten. Einer dieser Betriebe war die BVG aus Ost-Berlin. Nach erfolglosen Versuchen bei den VEB-Betrieben die vorhandenen H 6-Busse umzubauen bzw. auf dieser Basis etwas neues herzustellen, kam man bei der Suche auch zu Fritz Fleischer. Sein S 1 war genau das, was sich die BVG unter einem Reisebus vorstellte. So kam man überein, einen solchen Bus mit Aggregaten des H 6 B zu bauen.

Im Nachhinein betrachtet, war dies eine glückliche Fügung für Fritz Fleischer. Die BVG als staatlicher Großbetrieb konnte an maßgeblichen Stellen den erforderlichen Druck ausüben, der manchmal erforderlich war um dieses Projekt durchzuziehen. Auch war die BVG mit ein Garant dafür, dass das „Phänomen Fleischer“ solange in der „DDR“ Bestand hatte. So konnte man schon im Spätsommer 1959 den ersten Bus, er trug nun die Typenbezeichnung S 2, an die BVG übergeben. Diese war von dem neuen Bus begeistert.


Der Fleischer S 2

Der Erfolg der Fleischer-Busse sprach sich herum und die privaten Omnibusunternehmer ließen nun nichts unversucht, um an einen dieser begehrten Busse zu kommen. Doch wer glaubt, es genügte einfach bei Fleischer einen Bus zu „bestellen“, liegt falsch. So war es z.B. unumgänglich, das die Kunden Rohmaterial, Zubehörteile und Aggregate organisieren mussten und diese Teile dann nach Gera lieferten. Dazu kam, dass Personal des Busunternehmers nach Gera beordert wurde, um tatkräftigen Anteil an der Herstellung des Busses zu nehmen. Üblich war auch, Kleinserien von Teilen anzufertigen, um den permanenten Materialmangel zu beheben. Tausch und gegenseitige Hilfeleistung, oft man Rande der Legalität, gehörten hierbei zum Standard.


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