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  Fritz Fleischer
Ehemalige Bushersteller   Fritz Fleischer
01.09.2007 von admin


Aufgrund der guten Erfahrungen beschoss man bei der BVG in Ostberlin einen Entwicklungsauftrag für einen Stadtomnibus an Fleischer zu vergeben. Er sollte für den Einmann-Betrieb konzipiert sein. Darüberhinaus sollte er über einen niedrigen Einstieg und einen ebenen Fahrzeugboden verfügen. Als Baugruppen sollten wieder die H 6 B-Teile Verwendung finden. Die BVG unterstützte Fleischer dabei mit den notwendigen Teilen und Material. 1962 stand dann der erste Prototyp zur Verfügung. Nach der Abnahme und zufriedenstellender Erprobung fertigte Fleischer noch weitere fünf Busses dieses Typs für die BVG.


Der Fleischer S 3. Äußerliches Merkmal waren die zwei Falttüren, der Zielschildkasten und die fehlende Dachrandverglasung.

Eine weitere Hürde tat sich für Fritz Fleischer auf als die Order erging, „Konsumgüter für den Bevölkerungsbedarf“ herzustellen. Auch Fleischer musste sich nun etwas einfallen lassen, um diese Vorgabe zu erfüllen. Da er für seine Busse ja Sitze baute, lag es also nahe, dass er mit Stahlrohrmöbel die Konsumgüterfertigung aufnahm. Zuerst waren es Stühle, Liegen und Schaukeln, später kamen noch Mehrzwecksessel hinzu. Alles wurde natürlich in der bekannten Fleischer-Qualität gebaut. So blieb es nicht aus, dass die Produktion einen immer größeren Umfang annahm. Eigentlich als Nebenerwerb gedacht, belief sich der Umsatz nachher in Millionenhöhe. Bis zu einhundert Kleinbetriebe mussten Fleischer zuliefern, damit das Soll erfüllt werden konnte.

Neben seinen Omnibussitzen fertigte Fleischer aber auch noch gepolsterte Sitze für die Straßenbahn der BVG. Das machte wiederum die staatlichen Stellen aufmerksam und man verpflichtete ihn, 600 Sitze für Barkas zu bauen. Dies war ein Exportauftrag und es war daher nicht ratsam, diesen Auftrag abzulehnen. Unter größten Schwierigkeiten gelang es ihm, diesen Auftrag auszuführen. Als „Dank“ dafür erhielt er einen weiteren Auftrag über die doppelte Anzahl. Die Menge erhöhte sich immer mehr, so dass Fleischer am Ende ca. 6.000 Barkassitze im Jahr baute.

1963 forderte die Sowjetunion ein Angebot über 200 Röntgenzüge. Die Abwicklung dieses Auftrages wurde der Karosserie- und Fahrzeugfabrik Fleischer KG übertragen. Dieser Auftrag band nun alle Kapazitäten und der Omnibusbau kam bis zum Jahre 1965 völlig zum Erliegen.


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