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  Steib - Eiserfeld
Ehemalige Bushersteller   Steib - Eiserfeld
14.11.2007 von admin


Augenfällig bei diesem Modell M 61 waren die Ähnlichkeiten zu dem Neoplan Typ Hamburg. Das kam auch nicht von ungefähr, denn zur gleichen Zeit wie Erhard Steib studierten auch Albrecht Auwärter und Bob Lee dort. Und so darf es keinen verwundern, dass diese sich untereinander mit ihren Ideen ausgetauscht haben.


Eine Werbeanzeige aus dem Jahre 1954

Die Produktion selbsttragender Busse nahm man bei Steib jedoch nicht auf. Zum einen, weil man Schwierigkeiten hatte Aggregate dafür zu bekommen, zum anderen weil man mit den neuen Modellen genug zu tun hatte und nicht noch den Bau selbsttragender Busse als neue Sparte einführen konnte. Obendrein bot die Verwendung von Chassis anderer Hersteller den Vorteil, dass diese auch den Service für Fahr- und Triebwerke übernehmen mussten. Aus diesen genannten Gründen verwendete Steib fortan Fremdfahrgestelle von Mercedes und MAN. Später kam auch noch das Fahrgestell von Magirus-Deutz Saturn II dazu.

Mittlerweile hatte sich der Kundenkreis auf die gesamte Bundesrepublik und das benachbarte Ausland erweitert. Die Produktionszahlen erreichten Werte von bis zu 120 Bussen pro Jahr. 1965 löste die Baureihe M 65 die bisherige Baureihe M 61 ab. Hauptgrund war die Einführung des O 302 durch den Haupt-Fahrgestellieferanten Mercedes. Auch bot die Glasindustrie nun die Möglichkeit, gewölbte Seitenscheiben aus einem Stück herzustellen.


Ein Mercedes O 302 des Modells 65 von 1966

Doch so innovativ und fortschrittlich Steib auch Busse baute, so schützte es ihn nicht davor, in wirtschaftliche Schwierigkeiten zu geraten. Mitte der sechziger Jahre kam es zu einer Rezession, die auch das Omnibusgewerbe nicht verschonte. Die Folge war ausbleibende Aufträge aus der Reisebusbranche, die Steib besonders hart traf, da er nur Reisebusse baute. Dazu kam, dass ein großer Teil des Betriebsgeländes für den Bau der Autobahn „Sauerlandlinie“ abgegeben werden musste. Das schränkte die Erweiterungsmöglichkeiten enorm ein. Obendrein erkrankte Josef Steib schwer, der bis dahin noch immer aktiv im Unternehmen tätig war. Aufgrund dieser schwierigen Gesamtsituation wurde 1969 der Omnibusbau bei Steib eingestellt. Für kurze Zeit wurden noch Kofferaufbauten für Blumhardt hergestellt, doch danach wurde die Produktion endgültig eingestellt und die Firma liquidiert.



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