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  Gelenkomnibusse *
Geschichte   Gelenkomnibusse *
16.11.2007 von admin


Es wurden von Neoplan Reisegelenkomnibusse angeboten, die auf fast sämtliche angebotenen Einzelfahrzeuge basierten. Dies gipfelte in einem Doppeldecker-Gelenkomnibus, der alle möglichen Höchstmaße ausschöpfte und unter dem Namen „Jumbocruiser“ bekannt wurde.

Verständlich, dass auch ein Hersteller wie Kässbohrer da nicht zurückstehen wollte. 1979 stellte man seine Reisebusversion als Gelenkbus mit Unterflurcockpit vor. Die Typenbezeichnung lautete SG 221 HDS. Doch die weitere Entwicklung für Reisegelenkomnibusse fand ein jähes Ende, als Frankreich aus rein protektionistischen Gründen ein Durchfahrtsverbot für Reisegelenkomnibusse aussprach. Damit war dieser Bustyp für viele Omnibusunternehmer unwirtschaftlich geworden und sie verschwanden alsbald aus dem Straßenbild. Die Hersteller beschränkten sich wieder auf den Bau von Gelenkomnibussen für den Linienverkehr.

So blieb, von Verbesserungen einmal abgesehen, beim Gelenkomnibus alles beim Alten. Der Motorwagen war motorisiert und der Nachläufer wurde gezogen. Das änderte sich erst, als Mercedes ebenfalls anfing Gelenkomnibusse zu bauen. Sein 1977 vorgestellter Gelenkbus O 305 G wies ein wesentliches neues Merkmal auf: Der Motor saß im Heck und der gesamte Gelenkzug wurde geschoben. Mit diesem Konzept erhielt man erstens ein großzügiges Raumangebot und zweitens ermöglichte es die weitgehende Verwendung der Komponenten des Linienfahrzeugs auf dem der Gelenkbus basierte. Die vereinfachte Definition für den Gelenkomnibus konnte nun lauten: Das Vorderteil ist ein Bus ohne Antrieb, der Nachläufer ein Bus ohne Vorderteil. Da man die Vorteile des Schubgelenkbusses alsbald erkannte blieb es nicht aus, dass auch alle anderen Hersteller Schubgelenkbusse in ihr Programm aufnahmen.

Es war ein langer Weg vom ersten Gelenkbus bis zum heutigen Standard. Inzwischen sind die Gelenkbusse fast 20 m lang und auch Fahrzeuge mit zwei Gelenken und einer Länge von 25 m sind schon fast die Regel. Doch eines steht fest: Ohne den Mut und das Durchsetzungsvermögen der Konstrukteure von damals, gäbe es heute keinen Omnibustyp, der aus dem Straßenbild nicht mehr wegzudenken ist.


Mercedes CapaCity von 2005 mit 19,5 m Länge


Fotos:
Kässbohrer Fahrzeugwerke GmbH
Daimler AG
Emmelmann
Vetter
Neoplan
Omnibusarchiv
Video-Clip:
Kässbohrer Fahrzeugwerke GmbH


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