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  100 Jahre: Mercedes-Benz Mannheim
Jubiläen   100 Jahre: Mercedes-Benz Mannheim
11.10.2008 von admin


Ebenfalls 1970 feiert Mercedes-Benz Richtfest für zwei neue Werkshallen neben der Gießerei: Das Werk wird sich im Rahmen der Nutzfahrzeug-Neuordnung auf den Motorengrauguss, den Bau von Nutzfahrzeug-Motoren und vor allem den Omnibusbau konzentrieren. Und für die Motoren braucht Mannheim die beiden neuen Hallen. Zusammen haben die Gebäude 87 800 Quadratmeter Nutzfläche. Hier sollen künftig bis zu 8.500 Motoren im Monat entstehen, denn Mannheim übernimmt die zentrale Motorenproduktion des gesamten Nutzfahrzeugbereichs von Mercedes-Benz. Zu den hier gebauten Triebwerken gehören von 1972 an auch die Aggregate der neuen Generation von Nutzfahrzeug-Dieselmotoren, Baureihe OM 400.


Mercedes-Benz Motorenwerk Mannheim: Montage der Baureihe OM 457 im Jahr 2007.

Kollege Roboter kommt
Aber 1978 steht auch eine wirklich bahnbrechende Neuerung an: Erstmals werden Lackierroboter für die Bearbeitung der Nutzfahrzeugmotoren in Mannheim eingeführt. Die Maschinen erlernen ihre Arbeit durch das „Teach in“-Verfahren, bei dem ein Lackierer den Roboterarm führt und ihn durch alle Schritte leitet. Die Abläufe werden für jeden Motor passend auf Magnetspeicher abgelegt und können umgehend abgerufen werden. Für die Baureihe 300 wird die Roboter-Spritzlackierung 1978 eingeführt, für die Motorenfamilie 400 folgt diese Erleichterung der Arbeit kurz danach.

Trotz des Einzugs der ersten Roboter ist der Omnibusbau im Jahr 1979 noch immer von einem sehr hohen Anteil Handarbeit geprägt: Der Bus, so beschreibt eine Pressemitteilung aus diesem Jahr, ist [[IMG]]„ein Mercedes-Produkt, das in der kleinsten Stückzahl gefertigt wird, aber gleichzeitig die größte Teilevielfalt und eine große Anzahl Sonderwünsche aufweist. Jeder Omnibus - sei es als Reise-, Überland- oder Stadtbus - muss daher praktisch als Einzelstück behandelt werden.“[/I] Davon, wie arbeitsintensiv der Bau der Busse ist, zeugt auch die Verteilung der Arbeitsplätze im Werk: 1978 arbeiten rund 13 500 Menschen im Werk Mannheim, davon rund 6000 im Omnibusbau.

Neuordnung des Werksgeländes

Die Teilung des Werks durch öffentliche Straßen wird 1979 endlich aufgehoben. Bis zu diesem Jahr trennt die Hanns-Martin-Schleyer-Straße (vor 1977 Untere Riedstraße) das Werksgelände. Dieser Straßenzug durchschneidet das Werksgelände bereits seit der Eröffnung des Werks. Grund dafür ist vermutlich, dass das neue Werksgelände 1908 und 1909 in mehreren Abschnitten in Betrieb genommen worden ist. Für die nächsten Jahrzehnte sorgt diese Situation nun dafür, dass eine öffentliche Straße mitten durchs Werk führt, was eine große Zahl von Werkstoren nötig macht. Der Omnibusbau bleibt dadurch vom Rest des Werks getrennt.

Der erfolgreiche Bau eines dichten Netzes von Schnellstraßen ist in den 1970er Jahren das wichtigste Argument, um die Straße Anfang 1979 in das Werk einzugliedern. So wird die Hanns-Martin-Schleyer-Straße von der Stadt Mannheim als öffentliche Straße aufgegeben und dem Werksgelände zugeschlagen. Damit reduziert sich die Zahl der westlichen Werkstore von sechs auf eins. Auch die Verkehrssicherheit im Werksverkehr nimmt zu.

Über die Jahre hat sich das Werk Mannheim stark geändert. Auch die Verwaltung muss damit Schritt halten - und 1981 wird ein neues Verwaltungsgebäude errichtet. Dort sind auch der Vertrieb, ein Rechenzentrum, der werksärztliche Dienst sowie der Arbeitsschutz angesiedelt.

Für die traditionsreiche Geschichte des Werks steht auch ein Jubiläum, das im Juli 1983 gefeiert wird: Seit der Wiederaufnahme der Produktion im Jahr 1949 wird der zweimillionste Nutzfahrzeug-Dieselmotor gebaut. Es ist ein besonderes Exemplar aus der Großserien-Fertigung - der Zwölfzylinder-Turbomotor mit 21,9 Liter Hubraum leistet 530 PS (390 kW) und ist für einen Schwerlast-Kranwagen vorgesehen.


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