Neoplan Doppeldecker - Am Anfang stand ein Linienbus
- Vom „Glashaus“ zum Fernreisebus
- Doppeldecker für Linie und Reise
Der erste Neoplan -Doppeldecker NB 26 „Do-Bus“, 1965
Doppelstöckige Omnibusse sind keine Erfindung der Neuzeit. Schon die ersten Pferdeomnibusse waren teilweise als Doppeldecker ausgelegt, wie z.B. in Stuttgart im Jahre 1866. Als die Motorisierung des Omnibusses begann, dauerte es nicht lange bis die ersten Doppeldecker im Straßenbild auftauchten. Doch das war es dann auch. Niemand kam auf die Idee, Doppeldeckerbusse für den Reiseverkehr zu bauen.
Auch bei Neoplan war diese Idee am Anfang nicht sehr ausgeprägt. Der Bau von Doppeldeckern begann erst 1964, als Diplomarbeit von Konrad Auwärter. Dabei ging man von folgenden Fakten aus:
- Der Doppeldecker darf keiner Ausnahmegenehmigung bedürfen
- Er muß aus „handelsüblichen“ Bauteilen bestehen
- Ober- und Unterdeck sind als eine Einheit zu konzipieren
- Der Motor kommt ins Wagenheck
Gebaut wurde der Bus in selbsttragender Bauweise. Um eine niedrige Einstiegshöhe zu erreichen, wurde bei der Gestaltung der Bodengruppe auf Kofferräume verzichtet. Damit das Fahrwerk den gestellten Ansprüchen genügte, wurde ein völlig neuer Vorderradschemel konstruiert. Ausgangselement war ein U-förmiger Mittelträger. Die beiden Vorderräder waren dann über zwei verschieden lange Dreieck-Querträger mit diesem verbunden. Dadurch konnte der Fußboden auf 350 mm über der Fahrbahn abgesenkt und ein ebener Boden vom Einstieg bis zur Hinterachse geschaffen werden.
Das Schema des Neoplan Vorderradschemels. Zu sehen, die Möglichkeit der Vertiefung des Mittelganges.