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  Alternative Antriebe in Omnibussen der Daimler AG - Teil I
Sonstiges   Alternative Antriebe in Omnibussen der Daimler AG - Teil I
23.12.2008 von admin

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Alternative Antriebe in Omnibussen der Daimler AG – Teil I
  • Mehr als 100 Jahre Erfahrung mit Elektro- und Hybridantrieb
  • Vorreiter bei dieselelektrischem Antrieb, Erdgas und Wasserstoff
  • Neue Verkehrs- und Antriebssysteme: Von der Vision zum Praxistest
  • Bisher umfangreichste Erprobung von Brennstoffzellenbussen in der Praxis

Die Vorläufer: Gas, Dampf und Strom

Alternativen zum Benzin- und Dieselmotor gibt es seit der Frühzeit der automobilen Ära. Lange bevor Gottlieb Daimler und Carl Benz 1886 das benzingetriebene Automobil erfinden, drehen in England bereits Dampfautomobile ihre Runden. Jean Joseph Étienne Lenoir entwickelt 1863 ein Straßenfahrzeug mit Gasmotor, an dem sich Nikolaus August Otto bei der Erfindung des 1876 patentierten, schnell laufenden Benzinviertaktmotors orientiert. 1882 stellt Siemens in Berlin-Halensee die Elektromote, den ersten Oberleitungsbus der Welt, vor.

Freilich stehen zu früheren Zeiten, etwa bei den Holzvergasern der dreißiger Jahre, oftmals ganz andere Motive im Vordergrund als die Sorge um eine saubere Umwelt. Die früheren Erfahrungen bilden jedoch die notwendige Grundlage, von der gegen Ende der sechziger Jahre die Suche nach umweltfreundlichen Antrieben ausgehen muss.


Antriebsenergie in Notzeiten, ab Werk erhältlich: Mercedes-Benz 170 VG (1935) mit Holzgasanlage.

Elektroantrieb und Radnabenmotoren: erste Busse schon 1899

Als der Nutzfahrzeug-Entwicklungsleiter A. H. Müller-Berner und der Ingenieur P. Strifler 1970 in der Automobiltechnischen Zeitschrift den dieselelektrischen Hybrid-Stadtbus OE 302 vorstellen, mit dem die Entwicklung der alternativen Antriebe bei Daimler-Benz beginnt, erinnern sie einleitend an einen Vorläufer aus dem Jahr 1899. Der Bus mit der Aufschrift „Kaiser Hotel“, der noch sehr an eine Pferdekutsche erinnert, stammt von der Motorfahrzeug- und Motorenfabrik Berlin-Marienfelde, die 1902 in der Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG) aufgeht. Ein Prospekt der DMG aus dem Jahr 1900 beschreibt den Bus wie folgt: „Unser vorstehend abgebildeter elektrischer Hotel-Omnibus ist das Fuhrwerk par excellence für jedes moderne Hotel! Zu seinen Vorzügen gehört der geräusch- und geruchlose Gang, die ausgezeichnete Lenk- und Regulierungsfähigkeit, ferner die Eigenschaft, dass er stets betriebsbereit ist und während kurzer Aufenthalte, wie z. B. beim Warten vor dem Bahnhofe oder dem Hotel, vom Führer mit vollkommener Sicherheit unbeaufsichtigt stehen gelassen werden kann, da der Motor still steht und der gebremste Wagen durch Herausnehmen eines Schlüssels aus dem Notausschalter für jeden Unberufenen, der nicht im Besitz des Schlüssels ist, ungangbar bleibt.“

Immerhin sind damals, wie eine beigefügte Fotografie zeigt, auf der belebten Friedrichstraße mehrere solcher Elektrobusse unterwegs, die unter günstigen Bedingungen eine Reichweite von 40 Kilometern und eine Höchstgeschwindigkeit von 18 km/h erreichen und zum Preis von etwa 12.500 Mark erhältlich sind.


Elektro-Hotel-Omnibus der Motorfahrzeuge- und Motorenfabrik Berlin-Marienfelde (1902 übernommen von der Daimler-Motoren-Gesellschaft) in der Berliner Friedrichstraße, 1899.


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