ÖPNV mit Tradition – IETT als zentrale Organisation
Einen modernen ÖPNV mit regelmäßigem Linienverkehr kennt Istanbul bereits seit 138 Jahren. 1871 wurde eine der ersten Pferdebahnen überhaupt in Betrieb genommen. Bereits vier Jahre später folgte eine weitere Stadtlinie, die auch heute noch ein technisches Highlight darstellt: Die 574 m lange „Tünel“-Bahn, eine unterirdische Standseilbahn, die im nördlichen Stadtteil jenseits des Goldenen Horns installiert wurde. Jährlich nutzen über 5 Mio. Fahrgäste die nur 600 m lange Strecke, die zwischen Tal- (Karaköy) und Bergstation (Tünel) 61,55 Höhenmeter überwindet. 1930 startete die erste elektrische Straßenbahn, zunehmend auch der Einsatz von Omnibussen. Das Verkehrsunternehmen IETT (Istanbul Elektrik Tünel Tramvay) entstand 1939 durch den Zusammenschluss der gleichzeitig verstaatlichten Elektrizitäts- und Verkehrsbetriebe. Dazu zählen heute U-Bahn, Straßenbahn, S-Bahn und Bus. IETT beschäftigt 8189 Mitarbeiter und setzt u. a. 2831 Omnibusse auf 534 Linien ein. Seit 1997 hat das Istanbuler Verkehrsunternehmen fast ausschließlich Omnibusse von Mercedes-Benz gekauft. Wartungsfreundlichkeit, Komfort und Wirtschaftlichkeit sind dabei stets überzeugende Argumente. Nicht umsonst ist Mercedes-Benz im Segment Linien- und Reisebusse (> 8 t zul. Gesamtgewicht) auch in der Türkei Marktführer.
BRT-Systeme zunehmend gefragt – Expertenteam berät unabhängig
Wachsende Bevölkerungszahlen und ein hoher Bedarf an Mobilität erfordern weltweit Lösungen, die zuverlässig, wirtschaftlich und flexibel sind. Gleichzeitig gilt es, den drohenden Verkehrskollaps vieler Städte durch umweltfreundliche Maßnahmen zu verhindern. Moderne Schnellbussysteme – international als „Busway“ oder „Bus-Rapid-Transit“ (BRT) bezeichnet – haben sich bereits in vielen Teilen der Welt bewährt. Ihr entscheidender Vorteil gegenüber Schienenverkehren: So gut wie überall, wo Straßen vorhanden sind, lässt sich mit dem Einsatz von Omnibussen ein effektives Mobilitätskonzept mit vergleichsweise moderaten Investitionen umsetzen. Zudem sind Anpassungen – da unabhängig von einem Schienennetz – mit relativ geringem Aufwand möglich. Hinsichtlich ihrer Umweltbilanz stehen moderne Omnibusse ohnehin ganz vorne im Vergleich aller Verkehrssysteme, die der Personenbeförderung dienen.
Mercedes-Benz-Omnibusse unterstützt Städte und Verkehrsbetriebe durch ein eigenes Expertenteam bei der Planung von BRT-Systemen. Es hat seinen Sitz in Stuttgart und besteht aus Verkehrsplanern, Verkehrsforschern und Strategen, die sich national wie international mit der Lösung verkehrsbedingter Probleme befassen. Das unabhängig arbeitende Team ist grundsätzlich nur beratend tätig.
Über Istanbul hinaus gibt es weitere eindrucksvolle Beispiele für gut funktionierende BRT-Systeme, darunter Amsterdam (Niederlande), Bogota (Kolumbien), Mexiko-Stadt oder Nantes (Frankreich). Sie alle operieren erfolgreich mit Omnibussen – überwiegend Gelenkvarianten – von Mercedes-Benz. Weitere Projekte werden in Südafrika geplant, wo im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 der ÖPNV in den Städten Johannesburg, Kapstadt und Pretoria durch moderne Bussysteme optimiert werden soll. Auch hier sind die BRT-Experten von Daimler-Buses beratend eingebunden.
Mercedes-Benz CapaCity: BRT System in Istanbul