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  Henschel Werk Kassel
Sonstiges   Henschel Werk Kassel
19.08.2010 von admin


50er Jahre: Feuerwerk an Neuheiten

In den 50er Jahren geht die Entwicklung mit einem Feuerwerk an Neuheiten weiter. Aus allen Teilen der Welt kommen Aufträge für Lokomotiven, für Henschel unverändert ein wesentlicher Schwerpunkt. Eigene Obusse wachsen heran sowie weitere in Zusammenarbeit mit den Aufbauern der Waggonfabrik Uerdingen. Es kommen der Lkw HS 100 sowie der HS 115 mit Allradantrieb, der HS 120 und der Schwer-Lkw HS 170, ebenfalls ein Omnibus-Fahrgestell mit einem 200 PS starken Unterflurmotor. So genannte Tram-Lkw mit Motor in der Kabine entstehen, Frontlenker-Omnibusse in Leichtmetall-Schalenbauweise und auch der mächtige dreiachsige allradgetriebene Muldenkipper HS 3-180. Henschel entwickelt luftgefederte Lkw und Omnibusse.

Aber in dieser Zeit entwickelt sich auch die erste große Krise. Immer noch unter der Leitung des Mehrheitsgesellschafters Oscar R. Henschel ist das renommierte Unternehmen 1957 zahlungsunfähig und muss Vergleich beantragen. Mit Hilfe von Bund und Land wird eine Auffanggesellschaft gegründet, um Henschel zu retten.


Henschel HS 200 UN

Familie Henschel scheidet aus

Nun beginnt die Zeit von Dr. Fritz-Aurel Goergen. Er kommt von einer der Nachfolgegesellschaften des entflochtenen Thyssen-Konzerns und übernimmt zunächst den Vorsitz im Aufsichtsrat, ein Jahr später die Geschäftsführung. Die Familie Henschel scheidet aus dem Unternehmen aus. Goergen, Herbert Coutinho und drei Banken übernehmen die Gesellschafteranteile. Es folgen heftige Einschnitte − wie das Ende der Fertigung von Dampflokomotiven und die Übernahme des ehemaligen Flugmotorenwerks durch VW −, nach denen Henschel aber schnell wieder prosperiert. Im Jubiläumsjahr 1960 beläuft sich die Belegschaft auf 13.500 Mitarbeiter (Ende 1958: 8000); außerdem hat sich der Umsatz in den zwei Jahren seit 1958 auf 400 Millionen Mark verdoppelt. Passend zum Jubiläum am 15. Oktober 1960 baut Henschel das 50.000. Nutzfahrzeug.

1961 übernimmt Henschel die Lok-Abteilung der Maschinenfabrik Esslingen; die verbliebenen Teile der Maschinenfabrik Esslingen wiederum gehen 1965 in den Besitz der damaligen Daimler-Benz AG über. Im Jahr 1961 überrascht Henschel auch mit einem komplett neuen Programm von Frontlenkern und Haubenwagen, Aufsehen erregend gestaltet vom Designer Louis Lepoix. Er führt ein Baukastensystem ein: Mehr als zwei Drittel der Teile von Frontlenker und Hauber sind identisch.


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