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  Viseon LT 20 - Trolleybus in neuer Dimension
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25.06.2011 von admin


Die Traktionstechnik: Sicherer und leistungsstarker Antrieb von Vossloh Kiepe

Die Traktionstechnik im VISEON LT20 für die King Saud Universität in Riad stammt von der Vossloh Kiepe GmbH. Der Spezialist für Elektroantriebe setzt dabei ein neu entwickeltes, hochmodernes System ein, das sich durch seine kompakte Bauweise mit Aufdachmontage, die besonders sichere, prozessorgesteuerte Isolationsüberwachung sowie durch besonders bedienungsfreundliche und praxistaugliche Stromabnehmer auszeichnet. Bei der Aufteilung der elektrischen Komponenten hat Vossloh-Kiepe das "Elektrodach"-Konzept konsequent umgesetzt. Die gesamte Elektroausrüstung ist in einem Dachgerätegehäuse (DGG) auf dem Vorderwagen zusammengefasst. Alle Kabel und Leitungen für Antrieb, Klima- und Bordnetz verlaufen entweder auf dem Dach oder innerhalb des erhöhten Dachrands. Dadurch bleibt der Innenraum des Trolleybusses frei von Verkabelungen, insbesondere verlaufen keine 750 Volt oder 400 Volt führenden Kabel im Fahrgastbereich. Das DGG beinhaltet den Antriebswechselrichter, den Umformer für das 24-Volt-Bordnetz sowie den Klimageräteumrichter für das 400-Volt-Netz. Auch die Komponenten für die Netzeinspeisung sind im DGG untergebracht: Der Verpolungsschutz schützt die 750-Volt-Anlage des Fahrzeugs vor externen Kurzschlüssen und Polaritätswechseln, wie sie etwa beim Durchfahren von Weichen vorkommen können. Mithilfe der integrierten Rekuperationssteuerung wird die beim Bremsen erzeugte Energie in das Netz zurückspeist. Lässt sich kein Strom in das Oberleitungsnetz einspeisen, wandelt ein belüfteter Bremswiderstand auf dem Dach die Bremsenergie in Wärme um. Die Umschaltung zwischen Rückspeisung und Bremswiderstand erfolgt stufenlos und ruckfrei, je nach Aufnahmefähigkeit des Netzes.


Die Verbindung zum Oberleitungsnetz stellt das Stromabnehmersystem OSA Serie 500 auf dem Dach des Nachläufers her. Dieses verbindet die gesamte elektrische Ausrüstung des Fahrzeugs mit der 750-Volt-Gleichspannung im Fahrdraht. Das Stromabnehmerunterteil ist so gelagert, dass sich die Stromabnehmerstangen bis zu einem Winkel von 60 Grad variabel zur Oberleitung bewegen können, was ein Umfahren von Hindernissen auf der Fahrbahn ermöglicht. Die Aluminium-Stangen sind mit Pneumatikzylindern ausgestattet. Diese sind elektronisch gesteuert und senken bei einer Entgleisung des Stromabnehmers diesen automatisch und schnell ab und bringen ihn so aus dem Gefahrenbereich der Oberleitung. Eine Rückstelleinrichtung schwenkt die Stromabnehmer unmittelbar nach dem Entgleisen zurück in den Busbereich. Darüber hinaus kann der Fahrer die Stromabnehmer bequem vom Fahrerplatz aus pneumatische absenken und verriegeln. Das manuelle Anlegen und Verriegeln der Stromabnehmerstangen erfolgt mittels Teleskopstangen.

Der Hauptantrieb besteht aus einem fremdbelüfteten Drehstrom-Asynchron-Traktionsmotor mit einer elektrischen Dauerleistung von 240 Kilowatt. Dieser ist im Heck links in Längsrichtung eingebaut und mittels Gummilagern und einer Isolationskupplung gegen den Fahrzeugrahmen isoliert. Über ein Getriebe mit einer Übersetzung von 1,85:1 und eine Kardanwelle überträgt der Elektromotor die Kraft an die Antriebsachse, eine ZF-Portalachse vom Typ AV 132/90°. Hiermit erreicht der Trolleybus eine Geschwindigkeit von bis zu 70 km/h. Auch die mittlere Achse stammt von ZF, während als Lenkachse eine MAN VOK-07-B zum Einsatz kommt.


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