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  Theodor Klatte
Ehemalige Bushersteller   Theodor Klatte
05.05.2007 von admin


Theodor Klatte

Die Firma Klatte stellte in Bremen-Huchting schon seit 1928 Fahrzeug-Zubehör her. Nach dem Krieg bietet man auch "Omnibusse für jeden Verwendungszweck", hauptsächlich auf ausgedienten Militär-Lkw-Fahrgestellen, an.

1953 wird der erste Omnibus aus Eigenentwicklung vorgestellt. Es handelte sich um einen selbsttragenden Bus in Leicht-Metallbauweise. Angetrieben von einem Deutz-Diesel F 8 L 614 mit 175 PS. Da ihm auf der IAA 1953 nur ein ganz außen liegender Standplatz zugewiesen wurde, kam er auf die Idee, den kompletten Bus in ein riesieges Rad zu hängen, wobei der Bus nur im Mittelbereich befestigt war. Das ganze ließ er ständig um die Längsachse rotieren. So hatte er einen "echten Hingucker", die Besucher einen ungestörten Blick auf das Fahrzeug inklusive dem glatten Unterboden und die neuartige Fahrwerkskonstruktion. Gleichzeitig erbrachte er den Beweis für die Festigkeit des Wagenkörpers.

Präsentation auf der IAA 1953



Nach dieser "Vorstellung" legt Klatte noch nach. Auf der Deutschen Verkehrs-Ausstellung 1953 wird der Bus wieder in dem rotierenden Rad gezeigt. Doch diesesmal verfügt der Bus über einen völlig neuartigen hydrostatischen Antrieb. Der Motor treibt nicht mehr ein Getriebe, sondern eine Ölpumpe. Über Leitungen wird der so erzeugte Druck zu vier in den Radnaben liegenden Ölmotoren geleitet. Das System ist so ausgelegt, dass beim Bremsen durch Absperren der Ventile, die Radnabenmoren als Bremse arbeiten. Eine aufwendige Bremsanlage entfiel.






Skizze des Klatte/Nübling-Hydrostat-Allradantriebs mit am Motor angeblockter Ölpumpe. Sie lieferte fliehkraftgeregelt stufenlos gesteuerten Öldruck durch Rohrleitungen und Hydraulikschläuche in die vier Radnabenantriebe.

Doch trotz dieser (oder gerade wegen dieser) zukunftsweisenden Technologie wurden nur wenige Klatte-Busse verkauft. Schon 1954 wurde die Omnibusproduktion wieder eingestellt. Einerseits weil wohl die Kapitaldecke zu dünn war, andererseits wegen Patentstreitigkeiten mit Theodor Pekol. Die Firma beschränkte sich wieder auf den Bereich der Zulieferindustrie und erlosch 1984.


Klatte-Bus TK 115


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