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  Henschel Werk Kassel
Sonstiges   Henschel Werk Kassel
19.08.2010 von admin

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Henschel Werk Kassel
  • Bewegtes Leben: 1969 tauscht das Werk Kassel den Henschel- gegen den Mercedes-Benz Stern
  • Anfänge als Geschütz- und Glockengießerei
  • Große Erfolge mit Lokomotiven und Nutzfahrzeugen
  • Heute Europas größtes Achsenwerk


Der „Drache“ - Die erste Lokomotive von Henschel

Heute sind es rund 3000 Mitarbeiter, die im Werk Kassel in Lohn und Brot stehen. Und das Produktprogramm umfasst Achsen für Nutzfahrzeuge aller Art. Kassel ist gar das größte Achsenwerk Europas.

Doch ist diese Spezialisierung relativ jung. Und die Geschichte des Werks, das im kommenden Jahr seinen 200. Geburtstag feiert, könnte insgesamt kaum bunter sein. Gut anderthalb Jahrhunderte ist die Historie mit dem heute noch klangvollen Namen Henschel verbunden: Schon im 18. Jahrhundert sind die Henschels mit Gießereien zugange. Und es geschieht im Jahre 1810, dass Georg Christian Carl Henschel dann in Kassel jenes Unternehmen gründet, dessen Nachfolgebetrieb heute als „Mercedes-Benz Werk Kassel“ schon weit mehr als zehn Millionen Achsen für die verschiedensten Fahrzeuge mit dem Stern am Grill produziert hat.

Intermezzo mit Schiffs- und Brückenbau

Die Gießerei Henschel in Kassel startet mit solch höchst unterschiedlichen Dingen wie Glocken und Kanonen. Schnell geht es aufwärts im Zeitalter der beginnenden Industrialisierung: Schon 1837 beschäftigt das Werk 200 Mitarbeiter und tritt neuen Geschäftsfeldern stets offen gegenüber. Bereits wenige Jahre nach der Gründung lautet das Metier des Unternehmens Maschinen-, Brücken und Schiffsbau. Das reicht bis hin zum veritablen Dampfer, wie ihn Henschel 1848 unter dem freundlichen Namen „Eduard“ als Binnenschiff vom Stapel laufen lässt.

Auf „Drache“ tauft Henschel derweil etwas drastisch, aber nahe liegend den Lokomotiven-Erstling, der nur fünf Jahre später als „Eduard“ aus den Werkshallen stampft und damit ein weiteres großes Kapitel in der Historie des Kasselaner Werks aufschlägt. Zwar gestalten sich die Anfänge des Lokomotivenbaus noch verhalten. Doch wird Henschel in den folgenden 30 Jahren immerhin mehr als 1000 Lokomotiven produzieren; bis zum 100-jährigen Jubiläum der Produktionsstätte im Jahr 1910 klettert die Fertigung dann gar auf das Zehnfache – da wird gerade die 10.000. Lokomotive in den Henschel-Hallen gebaut. Die Fabrik steht jetzt mächtig unter Dampf: Anno 1923 wird sich die Zahl der insgesamt produzierten Henschel-Lokomotiven dann flugs auf 20.000 Einheiten verdoppelt haben.

Allerdings raffen Wirtschaftskrise und Inflation das brummende Geschäft im Nu dahin. Auf 100 Aufträge schrumpfen die Bestellungen 1924, im Jahr 1925 kommt der Auftragseingang gar zum Erliegen. In dieser schwierigen Situation übernimmt der gerade mal 25-jährige Oscar Robert Henschel das Unternehmen, der zudem der Letzte aus der Familie Henschel auf dem Kommandostand in Kassel sein wird.


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