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Setra Doppeldecker
29.07.2007 - 01:14

Setra Doppeldecker
  • Seit über 25 Jahren Doppeldecker aus Ulm
  • 1981 stellte Setra seinen ersten Doppelstockbus S 228 DT vor
  • Vom ersten Entwurf bis zum S 431 DT


Es war ein langer Weg von der ersten Entwurfszeichnung bis zum ersten Doppeldecker, der den Schriftzug „Setra“ trug. Zwölf Jahre vorher schmückte eine Zeichnung die Umschlagseite eines Prospektes, der auf der IAA 1969 ausgelegt war. Kässbohrer wollte damit die Resonanz der Busunternehmer testen, ob ein solcher Bus angenommen wurde. Die Resonanz war sehr aufschlussreich und durchaus positiv. Insbesondere das Styling auf Grundlage der damaligen Baureihe 100 wurde sehr gelobt.


Die erste Entwurfszeichnung eines Setra Doppeldeckers

Doch aus fertigungstechnischen Gründen und wegen mangelnder Kapazitäten wurde der Bau eines Doppeldeckers immer wieder verschoben. Nachdem aber größere Hallen vorhanden waren und der Druck der Kunden immer größer wurde, entschloss man sich die Produktion von Doppeldeckerbussen aufzunehmen. Auf der IAA 1981 war es dann soweit, der erste Doppeldecker wurde vorgestellt. Er trug die Typenbezeichnung S 228 DT (Doppel Touristik). Eine allgemein erschwerte Kostensituation im Reisebusgeschäft beschleunigte damals zunehmend bei vielen Unternehmern den Trend, Fahrzeuge mit höheren Sitzplatzkapazität in Dienst zu stellen. Außerdem griff der Gesetzgeber in einigen Nachbarländern indirekt ein: Gelenkbusse erhielten damals ein Einfahrtverbot in die Schweiz und nach Frankreich, was sich auch auf den Fernreiseverkehr nach Spanien negativ auswirkte. Ein Großraum-Reisebuskonzept war also nicht nur dringend geboten, sondern kam dadurch auch schnell zur Geltung.


Den ersten Prospekt vom S 228 DT schmückte diese Zeichnung. Es existierten noch keine Fotos.

Kässbohrer präsentierte 1979 einen Gelenkbus in Super-Hochdeckerausführung, den SG 221 HDS. Er bildete die Grundlage für den S 228 DT. Mit zwölf Metern Länge und einer Höhe von vier Metern, bot er bis zu 91 Personen Platz, verteilt auf zwei Fahrgastebenen mit einer Stehhöhe auf der unteren Ebene von 1,80 m und auf der oberen von 1,68 m. Als Motor kam der ladeluftgekühlte Daimler-Benz OM 422 LA mit 276 kW (375 PS) zum Einbau und als Getriebe wurde das ZF-Sechs-Gang-Schaltgetriebe 6 S-150 C verwendet. Die Bremsanlage wies vorn Scheibenbremsen auf und an den Hinterachsen Trommelbremsen. Der Einbau von Bremskraftverstärkern wie Voith-Retarder oder Telma-Bremsen war problemlos möglich.




Die Seiten - sowie die Front- und Heckansicht.

Viele bewährte Komponenten und Teile des Standardprogramms konnten in den S 228 DT integriert werden. Der Setra S 228 DT war deshalb in seinen entscheidenden Merkmalen ein echtes Fahrzeug dieser erfolgreichen Baureihe. Dies bestätigen letztlich auch die in der Zeit von 1982 bis 1993, in denen dieser Typ gebaut worden ist, insgesamt 1.104 abgesetzten Einheiten. Den Rekord brachte dabei das Jahr 1991 mit 168 verkauften S 228 DT.

1993 war aber dann Schluss mit dem S 228 DT. Sein Nachfolger stand bereit. Zwar nahm dieser die Stilelemente des S 228 DT auf, war jedoch nicht mehr so kantig und schmückte sich obendrein mit der Setra-Schwinge der Baureihe 300. Anfangs war er mit dem Daimler-Benz OM 402 LA ausgestattet. Ein V 8-Motor der 280 kW (381 PS) leistete. Vom Getriebe her war er mit dem ZF 8 – S 180 mit automatisierter Vorwählschaltung (AVS) ausgestattet. Dies brachte eine wesentliche Erleichterung gegenüber dem herkömmlichen Schaltgetriebe. Von diesem Typ wurden in neun Jahren 780 Stück gebaut.


Der Setra S 328 DT.

Einen ordentlichen Satz nach vorn macht dann die dritte Doppeldecker-Generation, die im Jahre 2002 vorgestellt wird. Inzwischen ist die Längenbeschränkung von zwölf Metern gefallen und der neue Doppeldecker hat eine Länge von 13,9 Metern. Damit passen mehr Sitzreihen in den Bus und folgerichtig lautet die Typenbezeichnung nun S 431 DT.


Der Setra S 431 DT.

Und gut sieht er aus. Die Proportionen sind stimmig: an der Seite die Silberleiste namens „La Linea“, in der Mitte die gläserne Verbindung der beiden Fensterbänder – pure Eleganz zeichnet den Bus aus. Damit es auch mit dem Vortrieb klappt, verfügt er heute über einen Mercedes OM 502 LA. Dieser V 8-Motor leistet 370 kW (503 PS) mit einem max. Drehmoment von 2.300 Nm. Das Schalten übernimmt das automatische Schaltgetriebe ZF – AS-tronic, welches über zwölf Gänge verfügt.

Ausgestattet werden kann der Bus mit vielen Extras wie: Sonderküche, extra Kühlfächer für Getränke, Flachbildschirmen usw. In vier Jahren wurden von diesem Bus inzwischen gut 400 Einheiten verkauft und der Doppeldecker ist unbestritten das Flaggschiff im Programm der Setra-Busse.


Eine Designstudie des S 431 DT


Fotos:
Kässbohrer Fahrzeugwerke GmbH
EvoBus GmbH - Setra-omnibusse


admin


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