Ehemalige Bushersteller
Hannoversche Maschinenbau AG (Hanomag)
05.05.2007 - 13:05


Hannoversche Maschinenbau AG (Hanomag)

1835 gründete in Linden bei Hannover Georg Egestorff eine Metall- Gusswaren und Maschinenfabrik, aus der später die Hannoversche Maschinenbau AG hervorging. Der Name Hanomag basierte auf dem Telegrafenkürzel, welches der Firma zugeteilt wurde.

Zuerst beschäftigte man sich mit dem Bau von Lokomotiven und Dampfmaschinen, bevor man sich dem Nutzfahrzeugbau zuwandte. Unter anderem baute man auch einen Dampfomnibus, der bei der ABOAG in Berlin eingesetzt wurde und 1908 eine vielbeachtete Fahrt nach Paris absolvierte.

1908 wurde aber der Bau von Kraftfahrzeugen wieder eingestellt. Erst nach dem 1. Weltkrieg nahm man ihn wieder mit einem Kleinwagen, der "Kommißbrot" genannt wurde, wieder auf. Spätere Versuche mit Nutzfahrzeugen brachten jedoch auch nicht den gewünschten Durchbruch, so dass man sich bis nach dem 2. Weltkrieg auf den Bau von Zugmaschinen beschränkte und sich erst ab ca. 1950 wieder dem Bau von Nutzfahrzeugen zuwandte.

Hier stieß man in die Lücke zwischen den Kleinbussen von VW oder Tempo.

Auf der Basis des 1,5 t-Schnell-Lastwagen baute man ein leichtes Bus-Fahrgestell für 14-17 Personen. Das Besondere daran: Hanomag baute als einziger in dieser Klasse nur Diesel-Motoren ein, was besondere Sparsamkeit versprach.


Hanomag - Dampfomnibus
Das Busfahrgestell avancierte schnell zum beliebten Objekt bei vielen Karosserieherstellern. Neben Voll, Ludewig, Ottenbacher oder FAKA (nur um einige zu nennen), war es Kässbohrer, der praktisch zum "Hoflieferanten" wurde. Hierbei bot Kässbohrer das Fahrzeug in 2 Grundausführungen an: zum einen als einfachen Standardbus und zum anderen als Luxus-Clubbus.

Kässbohrer-Linienaufbau auf Hanomag L 28 - 1955


Werbung aus dem Jahre 1941

Kässbohrer-Aufbau auf 1,5 t als Clubbus

Prototyp eines 3 t-Frontlenker mit Kässbohrer-Aufbau



Werbeanzeige von 1952


Zu dem Fahrgestell L 28 1,5 t kam ab 1953 noch das Fahrgestell mit 2,5 t hinzu. Dem folgte 1955 das Fahrgestell mit 3 t, für das Kässbohrer einen Frontlenker-Prototypen baute. Doch dieser ging nicht mehr in Serie.

1958 erschien dann Frontlenker-Lkw Kurier. Doch dieses Fahrgestell wurde, von einigen Ausnahmen abgesehen nicht mehr zur Produktion von Omnibussen verwendet. 1963 wurde ein stärkerer Motor mit 60-PS angeboten (gegenüber dem vorherigen 50-PS-Motor), aber auch das führte nicht zu einer verstärkten Omnibusproduktion. 1968 wurde mit dem letzten Modellwechsel die Omnibus-Fertigung eingestellt.

1968 kam der Zusammenschluß des Hanomag-Werkes mit dem Henschel-Werk in Kassel und man firmierte nun als Hanomag-Henschel Fahrzeugwerke GmbH. 1973 erwarb die Daimler-Benz AG die Aktienmehrheit der Hanomag-Henschel Fahrzeugwerke. Dadurch erschienen die Mercedes-Kleinbusse O 309 von 1971 - 1973 auch mit einem Hanomag-Henschel-Schriftzug. 1973 wurde der Betrieb der Hanomag-Henschel Fahrzeugwerke eingestellt. Die Produktionsstätten in Bremen wurden zuerst für den Transporter-, später für den Pkw-Bau umgerüstet.


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