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Irisbus Hynovis
20.10.2008 - 00:00

Irisbus Hynovis
  • Konzeptbus als Hybridbus
  • Erste Versuche in Paris


Irisbus Hynovis Concept

Auf der IAA 2008 stellte Irisbus sein neues Modell Hynovis vor. Bei diesem Bus handelt es sich um einen Konzeptbus, der seine praxistauglichkeit in der nächsten Zeit unter Beweis stellen muss. Entwickelt wurde der Bus mit Unterstützung der französischen Regierung und in Paris soll der Bus in Zusammenarbeit mit der RATP erste Praxistests durchführen. Gleichzeitig soll dieser Konzeptbus die Akzeptanz der Kunden für ein solches Fahrzeug testen.

Eine neu konzipierte Vorderachse

Am augenfälligsten ist bei diesem Bus die Vorderachse. Sie besteht aus einer Doppelachse mit einzeln aufgehängten Rädern von 17,5 Zoll Durchmesser. Diese Räder wurden speziell von Michelin entwickelt und weisen einen verbesserten Widerstandskoeffizienten als normale Reifen auf. Die Räder der Hinterachse weisen die gleiche Größe auf und sind ebenfalls einzeln aufgehängt. Vorder- und Hinterachse sind unabhängig voneinander lenkbar.

Mit diesem neuen Fahrwerk wurde deutlich mehr Platz geschaffen für Fahrgäste. So kann dieser Bus ca. 8% mehr Fahrgäste befördern, als ein gleichgroßer Bus von 12 m Länge. Bei dem Hynovis sind es insgesamt 122 Personen (plus Fahrer), denen dafür 17 Sitz- und 105 Stehplätze zur Verfügung stehen.


Das Konzept der Vorder- und Hinterachse

Gleichzeitig wurde die Hinterachse unter die Rückbank verlegt, wodurch die hinteren Radkästen entfallen und zwei Sitzreihen zusätzlich installiert werden konnten. Da die Lenkräder eine geringere hängende Last aufweisen, konnte mehr Komfort und weniger Erschütterung erzielt werden.


Das Prinzip der Glasflächen

20% mehr Glasflächen

Durch das neue Fahrwerk und die auf Bodenhöhe installierten Sitze war es möglich, die Seitenfenster zu vergrößern und die Fenster um ca. 20 cm nach unten zu verlängern. Auf der rechten Seite des Fahrzeugs wurde zusätzlich eine Dachrandverglasung eingebaut. Dadurch erscheint der Fahrgastraum großzügiger und ermöglicht den Fahrgästen einen besseren Ausblick.


Innenansicht

Durch eine vollkommen neu konzipierte Struktur und anderer Maßnahmen ist es gelungen, das Gewicht des Busses um eine Tonne zu reduzieren. Mitgewirkt an der Gewichtsersparnis hat dabei auch der Einbau des kleineren Motors Tector EEV, der allein ungefähr 200 kg weniger als ein herkömmlicher Motor auf die Waage bringt. Der Tector EEV ist ein Reihensechszylinder mit 5,9 l Hubraum und einer Leistung von 164 kW (222 PS). Als Getriebe ist ein Voith Automatikgetriebe in diesem Prototypen eingebaut.


Die Gerippestruktur

Beim Hybrid-Konzept setzt Irisbus auf ein hydraulisches Hybridsystem, welches in Zusammenarbeit mit Poclain Hydraulik entwickelt wurde. Sie besteht einmal aus einer Stop-Start-Einheit, die den Motor Stoppt, wenn der Bus hält und wieder startet, wenn der Bus sich wieder in Bewegung setzt und einer weiteren, die die Hilfssysteme antreibt, während der Motor gestoppt wird. Die Verwertung der energetischen Bremsenergie geschieht durch hydraulische Motor-Pumpen in Verbindung mit einem Hydro-pneumatische Akkumulator.

Durch diese Komponenten soll der Bus laut Aussage des Herstellers 30% weniger CO² ausstoßen. Die Mengen setzten sich dabei wie folgt zusammen:

Hydraulischer Hybridmotor-23%
Gewichtseinsparung um 1 Tonne-5%
Reifen mit verbesserten Widerstandskoeffizienten-2%

Mit der Start-Stop-Einrichtung sollen die Stickoxid-Emissionen um 50% reduziert werden.

Ob diese Werte erreicht werden, werden die nun anstehenden Testversuche zeigen. Sie werden auch zeigen, ob sich der Bus mit seinem Konzept auf dem Markt durchsetzen kann und somit eine Serienproduktion rechtfertigen.


Das Heck des Hynovis


Fotos:
Irisbus
Omnibusarchiv


admin


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