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Büssing KMS 12
19.12.2009 - 01:00

Büssing KMS 12

Büssing KMS 12 – Baujahr 1963

Eigentlich wollte man ja bei Krauss-Maffei den Omnibusbau aufgeben. Doch 1963 kam es noch zu einer Partnerschaft mit den Büssing-Werken AG, in der man einen 11-m-Omnibus mit der Bezeichnung Büssing KMS 12 R baute. Dieser Bus sollte das Büssing-Programm ergänzen, weil im Angebot von Büssing ein Bus mit 12 Reihen fehlte und man bei Büssing aus Kapazitätsgründen keine zusätzlichen Typen bauen konnte.

Geradezu prädestiniert für die Zusammenarbeit war das Münchener Werk mit seinen Fachkräften und der erforderlichen Ausstattung sowie dem nötigen Know How im Bau selbsttragender Omnibusse. So entschloß man sich, den gemeinsamen Weg zu gehen.


Büssing KMS 12 – Baujahr 1963

Heraus kam bei dieser Zusammenarbeit ein knapp 11 m langer Omnibus, der in gerader einfacher Linie gebaut war, was dem Geschmack der damaligen Zeit entsprach. Damit die Fahrgäste auf den vorderen Plätzen eine freie Aussicht möglich war, wurde die Windschutzscheibe hoch bis unter das Dach gezogen. Dem technischen Stand entsprechen, war sie zweigeteilt. Das letzte Seitenfenster der Heckpartie wurde voll um 90° in die Rückwand gebogen, was dem Bus ein markantes Unterscheidungsmerkmal zu anderen Bussen gab. Um die Rundumsicht für den Fahrgast zu erhöhen, war die Fensterbrüstung um den ganzen Bus herum betont tief gelegt. Neben der Dachrandverglasung half auch die unter das Dach verlegte, innere Gepäckablage, die Sicht zu verbessern.

In der Standardausführung konnten so 12 Sitzreihen mit einem Sitzabstand von 745 mm eingebaut werden. Für die Reiseausführung bot man 11 Sitzreihen an.


Innenansicht

In der Serienausfertigung wurden einteilige Seitenscheiben ohne Schiebefenster eingebaut. Um genügend Frischluftzufuhr zu bekommen, wurde im Bug ein leistungsstarker Klimator eingebaut. Für die Entlüftung sorgten zwei Entlüftungsklappen im Heck, die selbsttätig auf Überdruck reagierten.

Für den Aufbau des Busses wurde von Krauss-Maffei kein Fahrgestell von Büssing verwendet, sondern die Bodengruppe- eine Gitterrahmenkonstruktion - und das Aufbaugerippe bildeten eine selbsttragende Einheit.


Das Gerippe des Büssing KMS 12

Im Gegensatz zu den Bussen der „Senator“-Baureihe hatte man beim KMS 12 auf eine Luftfederung verzichtet. Stattdessen war die Hinterachse an halbelliptischen Blattfedern aufgehängt und vorne war eine eine Krauss-Maffei Vollschwingachse mit Schraubenfedern und Stoßdämpfern eingebaut. Durch Gummihohlfedern wurden beide Federungen progressiv gestaltet.


Die Vorderradaufhängung des Büssing KMS 12

Als Motor sorgte der 145 PS starke Unterflurdiesel U 7, wie er auch in der „Senator"-Baureihe Verwendung fand, für den Antrieb. Eingebaut war er direkt hinter der Heckklappe des Busses. Als Getriebe diente das ZF-Synchron-Getriebe S 5-35 mit Gruppengetriebe.


Der Büssing Unterflurmotor U 7



Im Gegensatz zu den Büssing-Bussen nicht mittig, sondern im Heck eingebaut

Ca. 150 Busse dieses Typs wurden von Krauss-Maffei gebaut. Nachdem Büssing aber seine Produktion in das neue Watenstedter Werk verlegt hatte und damit größere Produktionskapazitäten zur Verfügung standen, endete 1965 auch diese Zusammenarbeit.


Fotos:
Büssing Automobilwerke AG


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