Clubbestuhlung im Setra S 411 HD aus dem Jahre 2008

Schon immer gab es die Möglichkeit, im Heck eines Omnibusses anstelle der serienmäßigen Bestuhlung sich etwas anderes einbauen zu lassen. Diese Einbauten waren aber immer Sonderanfertigungen, die nur auf Kundenwunsch als Einzelexemplar angefertigt wurden. Erste Ansätze zu einer Serienfertigung waren im Setra S 411 HD zu erkennen, der als Clubbus mit Exklusiv-Ausstattung angeboten wurde.

Inzwischen hat man bei Setra eine neue Variante der Clubbestuhlung entwickelt, die quasi eine Serienfertigung darstellt und in jedem Bus eingebaut werden kann.

Clubbestuhlung im Setra S 415 HD aus dem Jahre 2005

Doch bevor es soweit war, war erst einmal eine ausgiebige Planung und Entwicklung erforderlich. Zwar eilt den Entwicklern der Ruf voraus ihren Ideen freien Lauf zu lassen (das durften sie mal bei der Setra-Studie), aber auch sie wissen, dass Traum und Wirklichkeit nur dann passen, wenn Mehrgewichte und Mehrkosten stimmen und letztendlich das Produkt auch von den Kunden gekauft wird.

Die erste Hürde die zu meistern war, war die Vorgabe, dass die Clubbestuhlung ohne Veränderung des Busgerippes und der vorhandenen Stuhlbefestigungselementen eingebaut werden konnte. Heraus kam ein ausgetüfteltes Schienensystem, welches sich einerseits problemlos einbauen lässt, andererseits kann der Bus ohne Beschädigung wieder auf die Serienbestuhlung rückgebaut werden.

Das Schienensystem, auf dem die gesamte Clubecke befestigt wird.

Nachdem nun die Vorgaben gegeben waren, erfolgte die planerische Entwicklung am Computer, die nach 3 Monaten in einem 3-D-Modell mündeten. Im Musterbau wurde nun nach den digitalen Daten ein Versuchsmuster gefertigt. Hier musste man wieder feststellen, dass der Teufel im Detail steckt: Am Computer passt alles wunderbar zusammen, nach der Fertigung passt das eine oder andere Teil doch nicht so richtig.

Die Clubecke: Ledersitze mit Rautenabsteppung und schwarzen Swarovskisteinen

Doch bevor man in Deutschland etwas in einen Bus einbaut, muss der TÜV noch seinen Segen geben. Bei dem Versuchsgerippe gelang das auf Anhieb und der Serienfertigung stand nichts mehr im Wege.

Als erstes wurde die nun fertige Clubbestuhlung in einen Setra S 416 HDH eingebaut, der auf der „Busworld“ im belgischen Kortrijk dem Publikum vorgestellt werden sollte. Das Publikum kam dann auch ins Staunen und reagierte dementsprechend begeistert.

Die Clubecke wie sie in Kortrijk vorgestellt wurde.

Die „Serienfertigung“ der Clubbestuhlung bietet nun unbegrenzte Möglichkeiten. Neben der TopClass ist eine Clubbestuhlung jetzt auch in der ComfortClass realisierbar. Zur Wahl stehen in jeder Modellserie eine Bestückung mit sechs, acht oder zehn Stühlen. In der Ausführung ist von Standard bis Premium alles möglich. Ledersitze mit und ohne Armlehnen, spezielle Sondereinbauten wie Einbauschränke, Minibar oder Sektkühler sind möglich. Der Kunde braucht nur zwischen den zahlreichen Ausstattungsvarianten wählen.

Fotos:
Evobus GmbH – Setra Omnibusse