Geschichte
Vom Pferdeomnibus zum Motorwagen
07.05.2007 - 14:01

Vom Pferdeomnibus zum Motorwagen
Die ersten Omnibuslinien wurden mit Pferdeomnibussen betrieben. Doch der Betrieb mit Pferdeomnibussen war personalintensiv. Es waren ja nicht nur die Kutscher, die die Busse fuhren, sondern auch Wagner, Sattler, Stallmeister, Schmiede, Futterknechte und die Pferdeleitknechte, die den Wechsel der Zugtiere an den Haltestellen durchführten, zu beschäftigen. So kann es nicht wundern, dass man alsbald versuchte, auf "pferdelosen Betrieb" umzustellen. Zu diesem Zweck wurde mit verschiedenen "Antriebsarten" experimentiert, von denen sich letztendlich dann der Motor-Omnibus durchsetzte. Das ging langsam voran und erst am 25. August 1923 wurde die letzte Pferdebuslinie in Berlin eingestellt.

Bild links:
Der "Sechseromnibus" zum Einheitstarif von 5 Pfennig wurde 1897 von der Omnibus-Gesellschaft "Reform" eingeführt und von 1898 von der "Berliner Spediteur-Verein Actien-Gesellschaft" bis 1908 fortgeführt. Diese betrieb 3 Linien mit 42 Wagen und 170 Pferden.
Bild rechts:
Ein zweispänniger Decksitzwagen von 1889 mit 30 Plätzen und Treppe zum Oberdeck nach Umbau 1896.Länge des Wagenkastens 3,62 m, Breite: 1,75 m. Die "ABOAG" betrieb zu dieser Zeit 14 Linien mit 250 Pferdeomnibussen und 1917 Pferden. Dieser Wagentyp wurde 1903 ausgemustert.


Bild links:
Ein Akkumulatoren-Omnibus der "Großen Berliner Motor Omnibus Companie", ein Tochterunternehmen der Berliner Straßenbahn. Dieses Fahrzeug fuhr vom 12.08. 1908 bis 15.01.1909 als Versuchsfahrzeug. Eine technische Besonderheit waren die in den Hinterrädern befindlichen Nabenmotoren.
Bild rechts:
Als neue Traktionsart wurde 1908 von der "ABOAG" versuchsweise der Dampfantrieb eingeführt. Der Dampfomnibus 1400 war von Hanomag gebaut worden. Die Kraftübertragung von der Dampfmaschine auf die Hinterachse erfolgte durch Kettenantrieb. Der Wagen wies 14 Sitzplätze im Innern und 6 Stehplätze auf der Plattform auf.


Bild links:
Im Zuge der Motorisierung entwickelte die "ABOAG" ab 1913 einen eigenen Kraftomnibustyp, den sogenannten "RK-Wagen", benannt nach dem langjährigen Direktor der Gesellschaft Robert Kaufmann (1906-1928). Hiervon wurden 10 Stück gebaut. Sie dienten als Vorbild für die insgesamt 140 zwischen 1921 und 1924 erbauten Omnibusse. Die Busse waren 8 m lang und boten 50 Fahrgästen Platz.
Bild rechts:
Die Nationale Automobil-Gesellschaft (NAG), eine Tochtergesellschaft der AEG, lieferte 1913 die Eindeck-Autobusse der Type 7. Der geschlossene Wagen mit Stehperron hatte innen 13 Sitz und 4 Stehplätze. Äußerlich neu war die rote Farbgebung, die die ABOAG versuchsweise eingeführt hatte. Diese setzte sich aber nicht durch.

Bild links:
Ein von der britischen Firma ACLO gebauter Motoromnibus mit geschlossenem Oberdeck aus dem Jahre 1925. Dieses Fahrzeug blieb bis 1928 in Berlin.
Bild rechts:
Dieser dreiachsige Doppeldecker von Büssing, 1927 gebaut, war der erste Prototyp eines Omnibusses mit Luftreifen. Wegen seiner Größe, er bot Platz für 82 Personen, wurde er "Jumbo" genannt. Aus diesem Bus wurde der spätere Serientyp BüD3 entwickelt.


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